Neulich musste wieder ein Schwung Wortgut-Werkzeugrollen genäht werden und dabei kam mir die Idee, dass es vielleicht interessant wäre, dieses nützliche Werkzeug mal zu zeigen:
Ich kenne es unter "Kantenholz", habe mich aber hier schlauer gemacht, es ist auch unter "Bügelamboss" oder einfach "Bügelholz" bekannt. Die Form meines Holzes ist etwas anders, das kann aber am "Alter" liegen;-)
Auf der Kante oben werden Nähte auseinander gebügelt, die spitze Seite links dient dazu, dass man bis in die Spitzen/Ecken bügeln kann. Auf der Rundung rechts können (Außen)Bogen auseinander gebügelt werden.
Ich stecke das Kantenholz durch die Wendeöffnung in meine Werkzeugtasche, die Spitze wird bis in die Ecke geschoben. Durch den harten Untergrund wird die Naht sehr "platt" und das Holz nimmt die Feuchtigkeit auf. So lässt sich die Naht nach dem Wenden gut flach legen und kann abgesteppt werden, ohne zu Heften oder Stecken oder Klammern.
Generell werden Nähte schöner glatt, wenn sie auf hartem Untergrund auseinander gebügelt werden. Bei empfindlichen Stoffen, bei denen die Nahtzugabe als unschöner Abdruck zu sehen ist, muss die Naht so weit zur Holzkante geschoben werden, dass die Nahtzugabe nicht aufliegt. Entsprechend nur mit der Bügeleisenkante bügeln.
Meine Nähmaschine ist eine Pfaff 230 aus grauer Vorzeit, aber ich liebe sie nach wie vor! Doppelter Stofftransport war damals noch
Da die Stoffe für die Werkzeugrollen etwas Elasthan enthalten, darf ich die Kante beim Steppen nicht ziehen, weil sie sich sonst wellen würde. Da die obere Stofflage immer etwas "geschoben", die untere dagegen durch den Transport eher "gezogen" wird, schiebt man zu viel Stoff vor dem Füßchen her, der dann irgendwann als Falte darunter rutscht und festgenäht wird.
Um das zu vermeiden, lege ich meine Schere ganz flach und locker gehalten dicht in die Einkerbung des Füßchens. So läuft auch die obere Stofflage glatt unter das Füßchen und die Kante wird nicht gedehnt.
Das Ergebnis:
Das sind ja ganz bezaubernde Stöffchen, sind die selbst bedruckt mit Sieb? Als Werkzeugtaschen für Schreiberlinge ganz fein!Solch ein Bügelholz kenne ich gar nicht, obwohl ich bei Stoffen zu Hause bin. In anderer Form mit Samt bezogen, aber ob das so hieß? Man lernt eben nie aus!
AntwortenLöschenHabe dir geantwortet im Post.
Liebe Grüße Karen
Ja, vom Wortgut-Team bedruckt, aber mit einem "Profi"-Sieb:-)
AntwortenLöschenDanke für deine Antwort.
Liebe Grüße
Moni
:)
AntwortenLöschenOh ja- beim Thema "Bügeln" stoßen wir ins gleiche Horn!
Dein Amboss ist prima. Deinen kann man ja auch toll als Bügelholz nehmen, denn der Fuß scheint ja massiv zu sein. Ich möchte meinen auch nicht missen.
Fröhliches Sticheln (und Bügeln)
Ute