Dienstag, 22. November 2016

Antiqua im Odenwald - Nummer 4

Ein erfülltes Wochenende mit 17 anderen Schreibverrückten und den genialen Kalligrafie-Cracks Birgit Nass und Frank Fath liegt hinter mir.
Das Thema war dieses Mal "Antiqua-Metamorphosen" - und unsere Buchstaben haben Metamorphosen durchgemacht! Die Umwandlung meines "N" hat mich wirklich ein bisschen an eine Kaulquappe erinnert ; ) Hier kann man sich die ersten drei Kurse nochmal anschauen: 2013 hier und hier, 2014 und 2015.

Die größte Herausforderung waren die "Ur"-Buchstaben, geschrieben mit Bandzugfeder und mit Serifen.
Frank hat uns die Buchstaben zuerst mit Flachpinsel groß an die Wand geschrieben und auf die jeweiligen Besonderheiten der Federführung hingewiesen - dann ging es ans Üben. Welch ein Glück, dass wir uns nur mit den Buchstaben für unser Wort beschäftigen mussten, damit hatten wir mehr als genug zu tun!










Und dann die Umwandlung... Mein Wort war "WUNDER". W, U und E konnte ich noch einigermaßen herleiten, aber bei N, D und R stand ich vor einem Rätsel, wie die zu meinen handschriftlichen Buchstaben werden sollten? Hier mussten die Linien in komplett andere Richtungen gebracht werden, bzw. es kamen Schlingen und Kringel dazu.
Die einzelnen Schritte wurden erst auf Transparentpapier "konstruiert", übertragen und dann mit der Bandzugfeder geschrieben. Ich habe eine 3 mm Speedball (C - 2) verwendet.
Die Metamorphose vollzog sich in sechs Schritten und wurde in einem Leporello festgehalten, immer mit dem gleichen Werkzeug geschrieben, 1-mal Schwarz auf Weiß und ein zweites Mal Weiß auf Schwarz.

Für die Leporello-Deckel verwendeten wir handgeschöpften, durchgefärbten Karton, ebenso für die Box, die die Leporellos aufnehmen kann (bei mir noch in Einzelteilen).












Für die Gestaltung eines dritten Leporellos sollten wir einen Ausschnitt unseres Schriftzuges mithilfe einer Karton-"Lupe" auswählen. Länge und Breite der Lupe sind im gleichen Verhältnis, wie unser Leporellostreifen. Nun durfte (musste) das Schreibwerkzeug gewechselt werden, da die Liniendicke auch im gleichen Verhältnis sein sollte, also z. B. mit Flachpinsel oder Balsaholz.
Auf dieses Leporello wird dann noch der ganze Text, aus dem das gewählte Wort stammt, geschrieben, z. B. mit der Spitzfeder. Ich habe einen Text von Rosalie Tavernier gewählt.

Wie man sieht, gibt es für mich, oh WUNDER, ist ja ganz was Neues ; ) noch ein bisschen was an Nacharbeit.
Aber morgen ruft auch uns Wormser erste Generation erst mal wieder die Baustelle, da gibt es auch noch Einiges zu tun, damit die zweite und dritte Generation im Januar umziehen kann. Wir erste Generation haben ja noch Zeit bis 2018.


verlinkt mit HoT, Dienstagsdinge und creadienstag

2 Kommentare:

  1. Mit Genuß habe ich deinen Bericht gelesen und natürlich die Fotos betrachtet.Ein feines Thema und die Ausarbeitung gefällt mir sehr!!!!das Schwarz sieht fast aus wie Lack auf dem Karton. Hach, Schrift ist einfach etwas Tolles!
    viele Grüße, Karen

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  2. Oh ja, Schrift ist was Tolles!!!
    Das Schwarz ist die Black Star von Dr. Ph. Martin's. Ich hab die Ph. Martin's Schreibflüssigkeiten alle von j-stuff.de, das Bleed Proof White ist meiner Meinung nach das satteste Weiß ever.
    Liebe Grüße
    Moni

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