Donnerstag, 11. September 2014

Federdruck ohne Presse

Weil einige bei unserem Federdruck nachgefragt haben, ob es denn auch ohne Presse möglich wäre, habe ich ein bisschen rumprobiert. Hier meine Ergebnisse:
Ich habe die Farbe auf einer Platte wieder dünn ausgerollt, dann eine Feder auf die Farbschicht gelegt und mit der farbigen Walze darüber gerollt.

Diese beidseitig eingefärbte Feder auf normales Schreibpapier (80 g) legen und mit einem zweiten Blatt abdecken.
Gut festhalten und mit Druck aber trotzdem vorsichtig, damit nichts verrutscht, mit einem Handreiber gründlich bearbeiten. Das kam dabei heraus:







Die nächste Feder ebenso einfärben und zwischen zwei Blättern mit einem Falzbein bearbeiten. Da muss man mehr aufpassen, dass jede Stelle gleich angerieben wird. Bei mir ist ein Farbunterschied zu erkennen, da hätte ich gründlicher reiben müssen. Die eine Stelle in der Mitte ist ganz offensichtlich zu kurz gekommen!











Die gleichen Versuche habe ich noch mit 250 g Aquarellpapier gemacht. Hier sind die Ergebnisse mit dem Handreiber allerdings nicht mehr zufriedenstellend.






Hier noch ein paar Details: 


Mit geprägtem Plättchen und Negativ-Druck wie bei Mareikes Buch - das funktioniert nicht wirklich, das braucht einen hohen Druck! Einzig die separate Feder ist halbwegs akzeptabel.

Fazit: Wenn man die Drucke mit der Presse nicht als Vergleich hat, kann man mit einigen der Ergebnisse leben. Die ganz feinen Details sind allerdings nicht hinzukriegen. Durch das Einfärben der Feder selbst wirkt sie auch "zerfledderter", aber das kann u. U. ja auch ganz reizvoll sein. Es sind aber pro Feder nicht mehr als zwei Drucke möglich, dann ist sie zu sehr ausgefranst.

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