Letzte Woche war wieder unsere Frühlings-Schwesternwoche - dieses Mal stand Siebdruck auf dem Stundenplan, auch ursprünglich schon, durch das Frühlings-Mailart-Thema jetzt aber erst recht.
Einiges hat gut bis sehr gut (wider Erwarten;-) geklappt, manches ist verbesserungswürdig! Ich bin auch schon ziemlich weit, es fehlen nur noch fast alle Konturen und dann natürlich die Karten und Verpackungspapier...
Zuerst musste die Druckplatte gerichtet werden. Auf dem Weg in den Schwarzwald machte ich einen Abstecher im gelb-blauen Möbelhaus und habe Baby-Fleecedecken (die haben die glatten Ränder und keine Bogen- oder Fransenkanten) und Nessel mitgenommen.
Auf eine Pressspanplatte wurde dann zuerst eine Fleecedecke gespannt und getackert, darüber die zweite und dann der Nessel. Aus Zeitmangel ist dieser nicht vorgewaschen, ich denke aber, wenn dieser Stoff mal so viel Farbe abbekommen hat, dass ich ihn verwenden will, wird auch nach dem Waschen (hoffentlich) noch genug "hängen" geblieben sein.
So sah die fertig bespannte Platte dann aus:
Bedruckt habe ich ein altes Leintuch, welches glatt gespannt ringsum mit Stecknadeln auf der Druckplatte fixiert wurde.
Da ich geschickterweise gerade erst Geburtstag hatte, habe ich von meinem Lästerschweinchen selbst gemachte Siebdruckrahmen, passendes Klebeband und ein Rakel geschenkt bekommen. Das war DAS Geschenk und supertoll und hat es sehr viel leichter gemacht, weil nicht erst gewartet werden musste, bis das Sieb wieder trocken ist und alle vorbereitenden Schritte für alle Druckdurchgänge schon im Vorfeld gerichtet werden konnten.
Für die Schablonen hatte ich mir zu Hause schon Papier geölt, in der Hoffnung, dass das dann etwas länger "durchhält". Ich hatte mich für das Lana Esquisse entschieden, auf dieses schreibe ich auch sehr gerne, weil darauf die Tuschen und Tinten nicht ausblühen und es trotzdem recht dünn ist (96g). Daraus habe ich dann die Schablonen für den "Untergrund" geschnitten und sie haben gerade so bis zum Schluss durchgehalten. Ich denke, das ist nicht schlecht für Papierschablonen, habe ich jeweils doch für die Fläche ca. 25-mal anlegen müssen.
Für die Fisch- und Konturen-Schablonen habe ich Maskierfilm verwendet. Der hat sich sehr leicht schneiden lassen, allerdings war die Befestigung auf dem Sieb etwas tricky.
Die größte Schwierigkeit beim Drucken war, dass man (ich) das Sieb nach dem ersten Druck nicht mehr genau positionieren konnte, weil man nicht mehr durchsieht. Das ist auch der Grund, warum mein Stoff noch nicht fertig ist, weil ich die (aufwändigste;-() Konturen-Schablone nur einmal verwendet habe.
Wie macht ihr das? Gibt es da Tricks?
In meiner Not habe ich mir Fisch-Schablonen geschnitten (aus dem geölten Papier) und werde die Konturen nun schablonieren. Da das geölte Papier leicht durchscheinend ist, können sie gut positioniert werden.
Weil ich keine Ahnung hatte, wie viel Farbe ich wohl anrühren muss, hatte ich zum Schluss einiges übrig. Da mit Trocknungsverzögerer angerührte Farbe aber nicht sehr lange haltbar ist, habe ich die Reste auf ein Stück Nessel gespachtelt. Dieser Stoff kann nun als Untergrund für neue Drucke dienen, oder vielleicht als "uni" mit allen Fischstoffen zusammen verarbeitet werden, oder...
Phu, da warst Du schon fleißig! ich habe bei meinen ersten Versuchen die Schablone aus selbstklebender Folie geschnitten, von denen ich einige Rollen mal beim Trödler gefunden habe. Das ging ganz gut. Und die Abklebung für die Farbspur habe ich nicht mit dem braunen Plastiktape gemacht, sondern auch mit durchsichtigem Plastiktape( quasi durchsichtigem breiten "Tesafilm") . So konnte ich immer das unterm Sieb liegende Muster sehen. So ganz grade ist das Muster trotzdem nicht geworden, man muss vielleicht ein Ansatzholz auf den Stoff legen...
AntwortenLöschenBin gespannt auf Deine Ergebnisse!
Lieben Lisagruß!
Wie gut, dass es Lästerschweinchen gibt (der Begriff war mir völlig entfallen, dabei hab ich auch so ein gutes Stück ;-)), und man sieht, du kommst voran. Für mein Teil bin ich allerdings froh, dass ich mich diesmal entzogen hatte, es passte nicht in meine Rechnung. Aber ich komme gern eure Fischzucht besichtigen. Lieben Gruß Ghislana
AntwortenLöschenWow - vor allem auf die bespannte Unterlage bin ich neidisch. Da bin ich noch Meilen entfernt. Ich habe Ideen im Kopf, aber leider noch nicht begonnen. zeitlich passt das auch noch alles hin, aber etwas Druck lastet bereits auf mir... Ich bin gespannt auf deine Ergebnisse!
AntwortenLöschenLG. Susanne
das liest sich so professionell. toll. da bin ich auf die ergebnisse gespannt.
AntwortenLöschenund das spannen des stoffes ist ein tolle anregung. hatte ich mir noch gar keine gedanken zu gemacht. danke für's teilen. lg maren
Ui, nun bin ich aber sehr gespannt! Ich glaube, ich muss mich noch ziemlich professionalisieren :o
AntwortenLöschenIch freue mich auf Deinen Stoff und sende Dir liebe Grüße, Annette
Oh ja, ich kämpfe auch mit dem passgenauen Drucken mit einer zweiten Farbe. Durch das Sieb durchschauen kann man eigentlich nur bei einem belichteten Sieb. Ich habe mir jede Menge Markierungen mit Tesakrepp gemacht, hatte aber dicke schwere Holzrahmen, die beim besten Willen nicht passgenau ansetzen kann. So ist es halt.. meine schiefen Stoffe warten noch ein wenig, vielleicht bleiben sie auch so, oder es gibt einen neuen Versuch. Danke für den ersten Einblick... ich freue mich auf deinen Stoff!
AntwortenLöschenMichaela
Puh, ich bin gespannt, ob mir mein selbstgebauter Klapprahmen hilft, passgenau zu drucken... Die Idee war, daß der Rahmen mit Schanieren an einer Untergrundplatte festgeschraubt ist. Dann kann man die Papiere/Stoffe an Markierungen am Untergrund anlegen. der Rahmen bleibt am Platz...
AntwortenLöschenDie verspachtelten Reste alleine sehen schon toll aus!!!
AntwortenLöschenSehr professionell wie ich finde! danke auch für den Papiertip, als Schreiberling ist gut zu wissen, was schon erprobt ist.Lieben Gruß Karen
AntwortenLöschenAuf diesem Papier lässt sich wirklich auch mit Schreibflüssigkeiten außer Gouache schreiben, ohne auszubluten. Und durch die nur 96g ist es relativ dünn, so dass Linien durchscheinen. Wir kämpfen doch gerade mit der Copperplate mit Pinsel und da geht ja ohne Linien und Neigungswinkel gar nichts. Da ich aber das ewige Linien ziehen recht lästig finde, habe ich mir mit Fineliner ein Linienblatt gemacht, welches ich jetzt unterlegen kann. UND das Preis-Leistungsverhältnis ist bei diesem Papier sogar auch recht gut.
LöschenLiebe Grüße
Moni