Ja, die Gelli-Druckerei kann süchtig machen. Vor allem aber entstehen beim Rumprobieren jede Menge Blätter. Kleine Schnipsel haben bisher Verwendung gefunden (zeige ich im nächsten Post), aber ansonsten liegen sie auf Stapeln. Weil ich das aber schade finde, habe ich einige zu einem Buch (ca. 36 x 28 x 4 cm) gebunden.
Für die Buchdeckel und den -rücken habe ich wieder Weichfaserplatte verwendet, bezogen mit Drucken auf Packpapier. Die Platten sind schön stabil und verziehen sich überhaupt nicht.
Die runden Buchstaben sind mit einer runden Gelliplate gedruckt, dann "gelli" nochmal schwarz mit der Colafeder darüber geschrieben - und es hat sogar schön gespritzt:). "Prints" ist aufgestempelt und embosst. Eingebunden sind die Lagen mit
1 mm dickem Baumwoll-Wachsband. Die Band-Dicke hat nur den Nachteil, dass ich es direkt durchfädeln musste, weil es mit einer entsprechend dicken Nadel zu große Löcher gebraucht hätte. Deshalb habe ich auch für jede Lage ein extra Stück verwendet, damit ich durch jedes Loch nur 1-mal musste. Die Bänder sind außen verknotet und in die Bandenden sind Perlen gefädelt, damit sie schön schwer hängen.
Für die einzelnen Lagen habe ich je zwei Drucke leicht überlappend oder mit einem zusätzlichen Papierstreifen zur Doppelseite verbunden. Da die meisten Seiten nur einseitig bedruckt sind, habe ich noch zusätzlich leere Seiten mit eingebunden. Ich möchte nicht alle, aber doch viele Seiten weiter bearbeiten, z. B. mit Collageteilen und vor allem Schrift.
Für viele Blätter verwende ich Schrift-Übungsblätter, die ja auch zuhauf rumliegen. Diese mache ich aber ausschließlich auf den selbstgemachten Platten, weil die Tinten, mit denen die Blätter beschrieben sind, sich wieder anlösen und in die Geliermasse absinken. Diese Platten sind aber sowieso nicht so langlebig und werden dann wieder eingeschmolzen und neu gegossen.
Von dieser Serie haben es zwei Blätter ins Buch geschafft.
Hier habe ich die Blätter zuerst mit dem "Kinder"-Text von Khalil Gibran beschrieben. Für die Porträt-Schablonen habe ich einen ausgegrabenen Uralt-Scherenschnitt von Manu verwendet, damals war er vielleicht im Alter wie Elias jetzt.