Entstanden sind Doppellagenbücher in einem schmalen, handlichen Hochformat. So können für die Innenseiten längs geknickte DIN A4 Blätter verwendet werden.
Mein Buch von vorn und hinten. |
Das war unsere Rost-Workspace. Zum Glück hatten wir tolles Wetter und konnten diesen Teil draußen aufbauen. |
Jede Teilnehmerin hat eigene Papiere in das "Rostbad" gelegt und dann hatte ich noch meine Rolle Wenzhou-Papier dabei, und diese dünnen, nassfesten Collagepapiere waren der Renner!
Rechts und links je ein Beispiel, wie diese dünnen Papiere in den Büchern ausgesehen haben - und nun stellt euch noch Schrift etc. darauf vor...
Bei der Schrift lag der Schwerpunkt auf der deutschen Kurrent, evtl. kombiniert mit einer Fraktur - doch so weit kam ich nicht. Dafür kann man sich in die Kurrent relativ schnell einschreiben. Um allerdings eine Eleganz zu erreichen, wie man sie aus alten Briefen kennt, heißt es wie bei jeder Schrift: Üben-üben-üben!
Ich gab meinem Buch den Titel "WORTgewand", weil ich für die Umschlag-Collage gerne Buchseiten aus einem alten Trachtenkunde-Buch verwenden wollte. Die "Gewänder" habe ich teilweise mit Finetec bemalt, bevor Schellack darüber kam.
Der Umschlag aus 200 - 300g schwerem Papier hat etwas mehr als die 4-fache Breite des fertigen Buches - je nachdem, wie "breit" man den Mittelsteg, der beide Lagen trennt, möchte. Hinten und vorne wird der Überstand nach innen geschlagen. Das gibt dem Umschlag mehr Stabilität und man hat hier zusätzlichen Platz für "Spielereien". Für die Lagen haben wir viele verschiedene Papiere, wie Vorsatz-, Ingres-, Transparent-, Aquarellpapier etc. verwendet.
Innenseiten, teilweise mit Schellack, auf dem sich ganz ausgezeichnet schreiben lässt! Ein Streifen eines Leaf-Monoprints durfte auch mitspielen : )
Hier sieht man den Mittelsteg. Einen Schwerpunkt machten Mischexperimente aus, ausschließlich mit den Aerocolor-Grundfarben Magenta, Cyan und Basis-Gelb plus Schwarz und Weiß. Ich habe einige Seiten aus den beiden Ingrespapieren mit den schlammigen Tönen eingebunden und habe versucht, diese Töne zu "ermischen". Die langen Streifen sind die Papiere, die kleinen Fleckchen jeweils von rechts nach links mein Herantasten an den Farbton.
Auf der kleinen Briefumschlagklappe und dem Teebeutelanhänger sieht man Rost-/Patina-Spielereien mit verschiedenen Oxidationsmedien.
Hier ist ein Seidenpapier auf eine schwarz gestrichene Seite kaschiert und danach mit Schellack überstrichen. Dadurch wird das Papier so schön durchscheinend und ist auch versiegelt.
Auf der hinteren Buchklappe war mir ein Fehler "passiert". Das Papier ist nämlich nicht ohne Eisen, sondern ohne Essig gerostet!
Ich hatte eine quadratische, rostige Mutter in nasses Wenzhou-Papier gewickelt in einem Plastiktütchen mitgenommen. Im Laufe der Woche konnte ich auspacken.
Das eingeklebte Stück ist ein kleiner Teil davon, beinahe ein bisschen was von Shibori ; )
Ich bin mal wieder tief beeindruckt und erfreue mich an deiner Kunst. Wie wunderschön und was für ein tolles Buch du "gezaubert" hast. Richtig genial!
AntwortenLöschenBitte unbedingt mehr davon zeigen!
LG. susanne
Ich bin grad sprachlos. Das Buch sieht wirklich aus, wie wenn es in einem anderen Jahrhundert entstanden ist.Wunderwunderschön!
AntwortenLöschenglg Susanne
Ach, wie wunderschön dies alles aussieht - ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, denn es steckt so viel Kunstvolles drin in deinem Buch!
AntwortenLöschenRostpapiere habe ich auch schon vor einigen Jahren hergestellt und bin auch ganz begeistert von der Wirkung, doch diese Verbindung mit schönen Handschriften ist so genial und auch deine Verwendung ganz unterschiedlicher Papiere! Dass alles mit Schellack eingepinselt werden kann, ist ja gut zu wissen, denn der Rost färbt ja immer stark ab... muss ich mir mal besorgen. Und vor allen Dingen sollte ich mal anfangen, Schreiben zu üben, dein wundervoller Beitrag hier piekst mich so richtig an!
Ach ja, mir gefällt auch das Buchformat sehr gut.
Liebe Grüße Ulrike
Wow, diese Rosteffekte snd toll, bei stoff hatte ich das schon mal gelesen, aber die ergebnisse sind einfach genial. ich liebe solche naturnahen Untergründe. Ich würde mich rierig freuen, wenn du nächste Woche dein Buch aus diesem Kurs mitbringen kannst. Zu Gerne möchte ich es mal in natura sehen.
AntwortenLöschenDie Current passt wunderbar dazu, wie ich finde.
Über Wortgewand mußte ich ja grinsen, heißt doch unser diesjähriger Kalender so.Ob ich es über das Herz gebracht hättte, ein altes Kostümbuch zu benutzen, weiß ich nicht, aber wie du es eingesetzt hast, ist Klasse!
Danke für diesen schönen Bericht!
Liebe Grüße, Karen
Stimmt ja, ich hab den Kalender doch auch. Vielleicht hat das im Unterbewusstsein geschlummert?
LöschenLiebe Grüße - ich bring's mit
Moni
hey, du hättest meinen schönschreib-post viel besser gestalten können ;o)
AntwortenLöschenvielen dank für deine tolle blaue sonderpost! ich habe mich sehr gefreut. besonders, weil du schrift zum thema wähltest!
deine arbeiten mit dem rost sind wunderbar geworden! ich mag ja das große G. so schöne schrift!
die tabea grüßt und ist hin und weg
WOOOOOOOOOOW. Das ist das einzige Wort das ich mich bedenken kann. Sooo schön. Ich war auch bei Birgit in 2016 für Kollage, aber das war doch noch ganz anders. Möchte sehr gerne dabei gewesen sein... Gratuliere mit deinem schönen Buch !!!!
AntwortenLöschenGr¨sse, Annick
Liebe Moni,
AntwortenLöschenvon deinem Buch bin ich hin und weg! Die zarte Schrift und im Gegensatz dazu die Patina- und Rosteffekte... Wunderschön! Ich hoffe, wir treffen uns mal wieder zu einem Kurs und du kannst mir dein Werk in echt zeigen!
Herzliche Grüße Carmen